Mittwoch, 26. September 2012

Ja, ich weiß, ist ein bisschen spät, aber besser als gar nicht.
Die vergangenen 2 Wochen waren echt so gut, dass ich gar keine Zeit für dich gehabt hab. Sorry Blogger, vergib mir.
Angefangen mit dem guten Teil. Am letzten Montag(17.) war wie vor 2 Wochen schon mal wieder ein Tag Schulfrei.

Den Sonntag haben ich und ein paar Freunde also ordentlich nutzen können.
Aufzustehen, zu wissen, dass man später was geiles machen wird, aber im unklaren darüber zu sein wann es endlich losgeht ist echt ein scheiß Gefühl dachte ich mir, und nahm das Fahrrad. Ziel war das Haus von Mark, einem Freund, der in meine Schule und Kirche geht, das ca 10km entfernt von meinem bescheidenen Heim wohnt.
Nach 30 minuten Fahrt angekommen sind alle erstaunt, dass ich den weiten weg auf mich genommen hab. Verwöhnte Auto-nome Amis. Ziel des Tages war der Damm vom Lake-Linganore, von dem mir Mark gleich am  ersten Tag als ich ihn kennengelernt hab erzählt hat, weil ich von meiner Lebensmüden Seite berichtet hab.


Der Damm war echt eines der besten Top's bisher. Geschätzte 12-15 m an der höchsten Stelle und eine Wassertiefe von 310 ft(>gidf.de< tief genug!) sind echt eine genugtuung für mein extremes Gemüt. Ein Paar waghalsige Sprünge machend sind nach und nach noch 3 weitere Freunde eingetrudelt. Weil Wolken aufgezogen sind haben wir beschlossen einen Unterschlupf zu bauen.


















Das ganze hinter dem Damm wo mir die anderen noch einen weiteren geilen Spot gezeigt haben. Auf der Seite wo das Wasser durch eine Turbine kontrolliert
abgelassen wird gibt es eine Art Steinrutsche, die in ein weiteres Becken mündet.
Und da das noch nicht genug ist ist das Becken auch noch unter einem 2 meter hohen Vorsprung mit zusätzlich einem Langen Baumstamm darüber (in 3 meter höhe), der wie ein Sprungbrett wippt. Der perfekte low-budget Swimming Pool!                                                                                    
                                                                                                     
                                                                     
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Nun zu meinem Flop.
Letzten Freitag war schon wieder ein Tag Schulfrei. Also nur 3 Tage Schule letzte Woche. Zu allem überfluss hat sich meine Familie dann noch dazu entschieden übers verlängerte Wochenende ans Meer(Ocean City) zu fahren. Nicht genug haben sie dort auch noch ein Apartment genau am Strand, so dass man wenn man das Fenster offen hat um in der Nacht zu kühlen vom Wellengang gestört wird. Dort haben wir dann den ganzen Tag gelesen, gegessen, Minigolf gespielt und am Meer gehockt.


Gleich am ersten Abend haben sie mich dann zu einem All you can Eat Restaurant geschleppt, bei dem es diverse Fischsorten, Austern, Muscheln, andere Muscheln, Krebs, Alaska Krabbe, Garnelen und das ganze roh bis gekocht bis zum umfallen gab.Und das war nur der Meerlastige Teil. Viel zu viel zur Auswahl. Kann man gar nicht alles mal probieren, weil der Magen so beschränkt ist.


Zum Frühstück selbst zusammengestellte Donuts - viel zu viel Zucker.

Dann wieder Meer - Sonnenbrand.










Nächster Morgen - schon wieder süßes Frühstück mit Banane, Erdbeer, Himber-crepes und Schlagsahne. Ach ja... das ganze war echt voll kacke.










Aber eine gute Seite hatte die Reise

Ich wurde von der Brandung geweckt und bin daraufhin mit dem Hund, El Bandito, im Morgengrauen, am Strand spazieren gegangen. Dort sind uns 2 Füchse begegnet also haben wir uns hingesetzt. Die waren so interessiert an Bandit, dass sie sich bis auf 10 meter angenähert haben. Echt beeindruckend.
Auf der Rückfahrt haben wir nochmal kurz nen Abstecher nach Berlin gemacht.

Mittwoch, 12. September 2012

Woche 3

Another week, another post.
Hallo Mama und Papa,
mir geht es sehr gut. Die fake-Eltern sind auch sehr nett zu mir.
Die Kinder sind klein. Manchmal sind sie nervig. Genau wie der Hund. Der rennt mir immer hinterher. Er will wohl gestreichelt werden. Das will ich aber nicht immer. Am Freitag war das erste Heim-Footballgame. Wir haben gewonnen. Ich habe in der ersten Reihe gestanden. Das war sehr aufregend. Alle sagen mir ich habe einen Akzent. Manchmal haben die Leute Probleme mich zu verstehen. Aber am Ende tun sie es doch. Am Sonntag hatte ich mein erstes "Vorbereitungstreffen". Ich bin zwar schon hier, aber der Staat will es. Sonst wird das Programm eingestellt. Meine Repräsentantin ist ein wenig verrückt. Sie heißt Sue. Sie ruft zum Beispiel meine fake-Mutter an um zu wissen wie alt sie ist und legt wieder auf.  Besprochen wurden Sachen. Sachen die ich in Berlin schon besprochen hab. Wir waren in Pennsylvania. Dort haben wir eine House-Church besucht. Das heißt bei jemandem zuhause. Dort waren vielleicht 15 Leute. Das war sehr süß. Danach sind wir zu Infinitos gefahren. Das ist Pizza-Pasta-Salat Restaurant. Dort muss man nur 5 Dollar bezahlen. Dann kann man so viel essen wie man möchte. Danach sind wir wieder nach Maryland gefahren. Sue hat mich auf die Idee gebracht zu Reisen. Deshalb plane ich gerade einen Trip. Wohin weiß ich noch nicht.
Am Abend gab es an einem See eine Taufe. Dort muss man 5 $ eintritt bezahlen.Dann kann man an den Strand gehen. Wir haben Ultimate gespielt. Das war toll. Mit Sonnenuntergang wurde der See geschlossen. Das war doof. Auf dem Rückweg hab ich geschlafen.

Ach Ja! Ich kann jetzt am Morgen eine stunde Länger schlafen. Mein Bus fährt 2 mal an meinem Haus vorbei. Einmal wurde eine Frau mit Kindern totgefahren. Sie gingen um einen Bus mit Warnlichtern. Trotzdem ist ein Auto vorbei gefahren. Deshalb gibt es ein Gesetz. Schüler müssen an der Seite der Straße mitgenommen werden an der sie wohnen. Einige machen das vielleicht auch weil sie zu lauffaul sind. Ich wohne an der 6:10am Seite.
Am Montag habe ich mich mit der Busfahrerin Unterhalten. Sie hat mich gefragt was anders ist. Ich meinte, dass es viele Unterschiede zwischen dem Großstadtkiez und *Hinterwäldlerbehausungen* gibt. Ich hab ihr gesagt, dass ich in Berlin über eine Stunde später aufstehen kann. Da hat sie mir die Geschichte erzählt.
Irgendwann habe ich sie gefragt ob sie *gern Angst um ihre Kinder hat*. Jetzt darf ich 5 Meter weiter laufen und auf der 7:10am Seite einsteigen. - Top
Flop - Die Jungens nehmen gerne ihr Geschirr mit auf das Zimmer. Auch ins Bad. Dort hat für 4 Tage eine Schüssel Kornflakes mir Wasser(wtf?) gestanden und angefangen zu stinken. Am Samstag wurde den Jungs gesagt sie sollen sie nach unten bringen. Am nächsten Morgen standen sie immer noch da. Ich habe dies Tom, meinem fake-Vater erzählt damit er die Jungs erinnern kann. Der ist auf einmal laut geworden und hat mich angeschnauzt. Ich sei der große Bruder. Ich soll ein Vorbild sein und die Sachen wegräumen. Ihn interessiere nicht wer das dahingestellt hat. - Schönen dank mich eigentlich auch nicht.
Das hat mich ein wenig verwirrt. Das werd ich wohl noch einmal ansprechen.
Ich hoffe euch geht es auch gut.
Timon

P.s. Sprecht mal das Wort "Leute" 5 Minuten lang vor euch her. Das hört sich total bescheuert an!
(*veränderter Sinn*)

Montag, 3. September 2012

Erste High-School Woche.

5:30 am
Rrrrrrrrinng, Rrrrrrrriiing. Aufstehen. Anziehen. Lunchpacket machen. Kaffe kochen! Zähne putzen. Schulzeug nehmen.
6:10 am
Schulbus kommt. Ganz allein. IPod an-Wobble, wobble, Bass, bass. Der Bus springt im Takt der Musik. Unangenehm. Nach und nach steigen immer mehr Leute zu. Hauptsächlich jüngere. Der Bus füll sich mit leben.
7:10 am
Ankunft in der an sich verhältnismäßig sehr nahen Linganore High School.
Warten, stehen, Kontakte knüpfen, unterhalten, in der Campusvorhalle.
7:30 am
First Period:
Ceramics. Lehrer erklärt, Schüler funktionieren. Vasen, Skulpturen, Verzierungen, Techniken. Voll mein Ding.
Second Period:
English Honors. Anspruchsvolles Englisch mit Hintergrund. Lehrer: äußerst unterhaltsam. 2 Powerpointpräsentationen/Unterrichtseinheit mindestens. fast ausschließliche Arbeit mit Modernen Medien. Geil.
Third Period:
Strenght Training. ca.40 Personen. Volleyball/Basketball etc. dann kontrollierter Muskelaufbau. Trainer autoritär und nett.
Lunch:
Riesen Saal. Hunderte Schüler. Cafeteria stark überteuert.
Fourth Period:
Psychology. Lehre der Psyche, des Verstandes, des Gehirns. Einbindung von Comedy, aller vorstellbarer moderner Medien und dem kleinen blauen Papagei der Lehrerin.
2:15 pm
Schulende. Völkerwanderung zu den Bussen, Parkplätzen oder Sportteams.
Selber Bus, gleiche Gesichter.
Rückfahrtsdauer: 5-10 min. Ankunft, Entspannung.

So Ungefähr sieht ein jeder Schultag hier für mich aus.
Was langweilig klingen mag, weil es jeden Tag die selbe routinierte Abfolge aller Fächer und Pausen gibt, ist es nicht, genau deswegen.
Durch die 1 1/2 stündige interessante Unterrichtsgestaltung der Lehrer, die einen eher an gute Bekannte als an Abgesandte und Angestellte des Staates erinnern, die jeden Tag zur selben Zeit mit den selben Schülern ihre Themen durchgehen, die selbst im fortgeschrittenen Englischkurs, den ich besuche, durch einfaches abarbeiten der Anforderungen den Schüler auf einem Level halten, bringt dies trotz der extensiven Aufgaben eine gewisse Intensität in das ganze System.
Man hat nicht die Möglichkeit Hausaufgaben, die durch die langen Fächer-zeiten kaum oder gering Ausfallen, auf den nächsten Tag zu verschieben. So hat das Gesetz der Schule:
"Was du heute kannst verschieben, dass bleibt dann auch morgen liegen", durch einen minimalen Aufwandsfaktor keine oder kaum Möglichkeiten hier groß zu greifen. Die Fächerwahl ist, allein schon am beispiel meiner Klassen, überwältigend und eine gelungene Abwechslung zu dem vercrackten Schulsystems in Deutschland.
Das Individuum wird besser gefördert. Wo man hier Fächer wie Biologie, Kunst oder was auch immer einen nicht interessieren mag einfach nicht, oder nur geringfügig, in seinen Stundenplan aufnehmen muss, und man sich über den Standart hinaus in spezifischen und besonderen Fächern wie Soziologie, Band, Holzarbeiten, uvm. bereits in der Schule spezialisieren kann, muss in Deutschland jeder bis nach der 10. Klasse den gleichen Unterricht wie alle anderen auch haben. Was auf der anderen Seite wiederum den Vorteil mit sich bringt, dass das Allgemeinwissen besser gefördert wird und man bei Fragen, die viele Amerikaner nicht beantworten können, weil sie einfach keinen Unterricht darin gehabt haben, als deutscher, eventuell wenigstens eine Ahnung haben könnte in welche Richtung das Problem geht.

So, das ganze war jetzt im Prinzip schon mein Top für diese Woche. Einfach der Fakt, dass mir Schule das erste mal so richtig Spaß macht.
Nach wie vor ist mein Flop leider, das meine Tage mit Phasen langer Weile gepflastert sind. Scheiß nirgendwo! Aber hey, ich bin noch nicht lange hier und die Kontaktaufnahme mit den amerikanischen Aliens hat gerade erst begonnen.

P.s. Weil sich einige Sorgen gemacht haben. Wenn ich wiederkomme und einige Pfund mehr auf die Wage bringe liegt das nicht an meinen Speckröllchen... Ein dank an die Globalisierung, die nun auch gesunde Lebensmittel hierher verfrachtet hat, sind zwar teuer und schwer zu finden, aber vorhanden
und an das äußerst vorzügliche Schulsystem, was in einem Dicken Land, die Dünnheit fördert.